Ein Floßabenteuer auf der Peene.
Das Floßtabenteuer auf der Peene beginnt in Lotz, einem kleinen Städtchen direkt zwischen Peenequelle und –mündung. In Loitz, abseits von hektischem Großstadtleben und großer Touristenströme, nehmen wir ersten Kontakt zu Floß und Fluss auf. Nach einer etwa halbstündigen Einweisung durch das Team von Biberfloß in das Boot, die Technik und die Befahrungsregeln auf der Peene können wir in unser Floßabenteuer starten.
Die Peene - Der Amazonas des Nordens.
Man merkt schnell warum die Peene ihren Beinamen "Amazonas des Nordens" trägt. Auf Grund der guten Wasserqualität gilt die Peene als fischreichstes Gewässer Deutschlands und beheimatet über 30 Fischarten. Unter Anglern ist das Revier also sehr beliebt. Den Fischereischein sollten Angelfreunde also auf jeden Fall bei einer Flosstour auf der Peene dabei haben. Wer keine Angelberechtigung besitzt, hat die Möglichkeit einen Touristenfischereischein zu erwerben. Infos dazu gibt es auf der Seite des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei. Mit dem Erwerb einer Angelkarte für dieses Gewässer ist es auch Touristen erlaubt hier zu fischen. Neben Zander, Aal, Echt und Karpfen, kann man mit mit etwas Glück aber auch Fischotter, Biber, Seeadler, Kraniche, Eisvögel und Fischreiher beobachten.
Für eine einwöchige Tour werden vom Flossverleih zwei Touren empfohlen, die je nach zur Verfügung stehender Zeit, beliebig verlängert oder gekürzt werden können. Start und Ende der Tour ist jeweils der Floßverleih Biberfloß in Loitz.
Anklam-Tour.
Die Erste Tour startet von Loitz aus in nordwestlicher Richtung. Die Ruhe der Peene überträgt sich schnell auf alle Floßfahrer, während man im Einklang mit der Natur durch den Strom gleitet. Die Mitnahme eines Kanus ist unbedingt empfehlenswert und eröffnet nochmal ganz besondere Einblicke, abseits des Hauptstroms der Peene. Die Befahrung der unzähligen Torfstiche entlang der Strecke ist mit dem Floß häufig nicht möglich. Dann steigt man um auf das Kanu und kann sich zum Angeln oder Beobachten der Tier- und Pflanzenwelt in ruhigeres Gewässer zurück ziehen. Über circa fünf Kilometer erstreckt sich die erste Eingewöhnungstour bis zum Dorf Sophienhof. Hier kann man am schönen Wasserwanderrastplatz anlegen und die Nacht verbringen. Am Morgen gibt es im urigen örtlichen Dorfladen frische Brötchen und einige Bioartikel. Alternativ kann man am ersten Tag noch etwa vier Kilometer weiter bis nach Alt Plestlin fahren und hier am gut gelegenen Wasserwanderrastplatz für die Nacht halt machen. Dann geht es östlich in Richtung Jarmen, vorbei am alten Hafenspeicher. Von Jarmen aus lohnt sich ein Abstecher ins DDR-Museum nach Tutow oder in die kleine Altstadt. Hier kann man die Vorräte wieder auffüllen und im örtlichen Eiscafé einkehren. Weiter geht die Fahrt ostwärts an der Fähre von Gützkow vorbei. Bei schönem Wetter kann man im Biergarten des Gutshofs Liepen rast machen und sich für die Weiterfahrt stärken. In Stolpe lädt der historische Fährkrug zum Verweilen ein. Am örtlichen Anleger kann man die dritte Nacht verbringen. Am nächsten Tag fährt man etwa 20 Kilometer in Richtung Anklam und dem Peenestrom entgegen. In Anklam kann man sich ein Fahrrad leihen und die Gegend erkunden oder das Lilienthal-Museum besichtigen. Hier sollte man auch an die Vorräte für die Rückfahrt denken. In Loitz beim Floßverleih Biberfloß endet die Tour und ein unvergessliches Abenteuer auf der Peene - dem Amazonas des Nordens - geht zu Ende.
Tour zum Kummerower See
Die zweite Tour startet von Loitz aus in südwestliche Richtung, der Peene folgend zu Deutschlands achtgrößtem Binnensee. Die ersten drei Kilometer folgt man der Peene in Richtung Pensin bis zum Dorf Rustow. Nach weiteren drei Kilometern gibt es noch die Reste einer alten Fähre zu bestaunen. In Demmin kann man dann die erste Nacht verbringen, Vorräte einkaufen und das Hanseviertel besuchen. In diesem historischen Museum kann man alte Handwerkskunst bewundern und sogar mitmachen. Das Hanseviertel erreicht man mit dem Kanu über das Wasser oder auf dem Landweg. Über Wasser lässt sich sogar noch etwas am Eintrittsgeld sparen. Von Demmin aus geht es am zweiten Tag weiter in Richtung Kummerower See. Etwa acht Kilometer hinter Demmin erreicht man eine Flussinsel am Dörfchen Trittelwitz. Am Wasserwanderrastplatz kann man halt machen und im Biergarten vom Landhof Trittelwitz einkehren. Hier gibt es sehr gute regionale Küche in netter Atmosphäre. Von Trittelwitz sind es am dritten Tag nur noch weitere acht Kilometer. Bei Aalbude erreicht man dann das Ziel, den Kummerower See. Ist der Wellengang nicht zu hoch kann man den See kreuz und quer befahren. Und im Sommer lädt das kühle Nass zum Baden ein. Am Kummerower See gibt es einige Rastplätze, an denen man zur Nacht anlegen kann. Durchquert man den See in südwestliche Richtung, erreicht man nach kurzer Fahrtzeit die historische Gaststätte Moorbauer mit gutbürgerlicher Küche. In Malchin kann man die St. Johannes Kirche und die historischen Stadttore besichtigen. Hier gibt es auch die Möglichkeit die Vorräte für die Rückfahrt aufzufüllen. An dieser Stelle sollte man die Rückreise antreten, da der Weg zum Malchiner See nur mit Kanus und Faltbooten befahrbar ist. Das Ender der Tour ist wiederum der Floßverleih Biberfloß in Loitz wo jeder mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber auf jeden Fall mit unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken, vom Floß geht. Eine Floßtour sowie die Peene mit Ihrer einmaligen Tier- und Pflanzenwelt, den historischen Gutshäusern und urigen Gasthäusern sind absolute Geheimtipps in MV.